Vorräte für schlechte Zeiten

Jetzt hat die Bundesregierung eine Empfehlung raus gebracht, nach der wir uns wegen der laufenden Terrorgefahr mit Vorräten eindecken sollen. Für 10 Tage Vorräte. Ich weiß gar net, wo ich die lagern soll? Geschweige denn wie ich die in mei Wohnung bring, wenn ich wie so oft wieder kein Parkplatz krieg in der Altstadt. Da muß dringend a andere Lösung her. Ich glaub, ich fress mir die 10 Tag Vorräte einfach an.

Mei Waage sagt, ich hätt die 10 Tag Vorräte bereits drauf. Also mir kann nix passiern. Laut Waage halt ich locker 30 Tage durch und länger kann ja so ein Anschlag auch net dauern. Ich bitte sie. Eine Panikmache is des immer. Oder aber wissen die da droben in Berlin schon wieder mehr, als was sie uns mitteilen?

Des is ja oft so in so Regierungskreisen. Des kenn ich noch, wo ich selber noch in Regierungsgremien saß, wie zum Beispiel in der SMV. Da war ich Klassensprecher und da hat ma den Schülern auch net immer alles gleich so gsagt, wia´s is - um sie ruhig zu halten und eine gewisse Zufriedenheit zu schaffen. Anders is da a net.

Da wo des jedoch mit dene Vorräte kommen is, da hab ich mir scho denkt, ja Himmi nomoi nei, warum sollen wir plötzlich auf Regierungsempfehlung einkafa geh? Da stimmt doch was net? Aber ich glaub des hat weniger mit der Terrorgefahr zu tun, als wia mit den schlechten Verkaufszahlen der Lebensmittelindustrie während der Ferienzeit.

Schauns, die Hälte aller Bundesbürger macht grad Urlaub in Italien, Spanien und Kroatien und natürlich kauft ma dann in dene Länder ein, in dene ma sich grad befindet. Wär ja ein riesiger Aufwand, des ganze Zeug von daheim mitzuschleppen. Wia lang fahrt ma in Urlaub? Im Durchschnitt so 10 Tag.

Schaun´s und des sind genau die 10 Tag, die da wieder auftauchen. Also wer a bissel mitdenkt, der sieht schon, dass die Lobbyisten der Lebensmittelindustrie in der Politik mitmischen. Und so is mit allem. Da wird dem Bürger eine Panik vermittelt und schon geht er zum Lodnbudl (Ladengeschäft) und kafft ei.

Des war mit der Schweinegrippe so, des war mit dem Atomkrieg so und mit der Ebola-Gschichte ebenso. Hat der Bürger Angst, kafft er ei. Und schaut auch nicht auf die Probleme, die sonst noch so vorherrschen. Eine Art  gedankliches Ablenkungsmanöver is des.

Des hätten die Regierenden zu Neuburg auch machen sollen. Die hätten sagen müssen, mia ham a akute Mückenterrorgefahr in Neuburg, gehts nimma raus, nur noch fürs Nötigste. Der Bürger hat Angst, geht nimma naus. Somit is auch der Verkehr in Neuburg gleich Null. Die Bauarbeiter bei den tausend Baustellen könnten in Ruhe arbeiten, ma braucht plötzlich keine zweite Donaubrücke mehr, wenn niemand mehr fährt und auch sonst gings in Neuburg sehr, sehr friedlich zu.

Also da müssen unsere Lokalpolitiker schon noch ein wenig üben. Nix für unguat und vui Spass beim 10 Tage Vorräte anfressen. Ich empfehle hier die örtlichen Lokalitäten zu bevorzugen. Ma soll sei Stadt schon auch unterstützen, nicht nur die Lebensmittelindustrie.