Live und in Farbe

Tja, da hatte die junge Union Neuburg eine gute Idee und hat für die Jugend in Neuburg eine Facebookumfrage gestartet, was man in unserer schönen, kleinen Stadt alles bräuchte. Darüber hinaus wurde zur Jugenddebatte ins Gasthaus Pfafflinger eingeladen, um dort mit den Stadträten über die Themen zu diskutieren.

Wurde die Facebookumfrage noch so einigermaßen angenommen, so waren anscheinend nur eine Handvoll junger Menschen bei der Zusammenkunft anwesend. Nun, des ist aber Schade, ließt man doch in den einschlägigen „Meckerzentren“ in den sozialen Netzwerken, immer und immer wieder dass Neuburg Das und Jenes nicht hat, dass wir Dies und Das bräuchten, dass die Obrigkeit eh nicht auf das höre, was die Jugend betrifft und das überhaupt alles zuuuuu langweilig sei bei uns.

So, und so bietet man der Jugend eine Plattform an und dann ist niemand da und man wundert sich. Ja, da braucht man sich nicht wundern. Die Diskussion hätte natürlich via Skype oder Whatsapp abgehalten werden müssen - übers Handy, aber doch nicht Live. Mit Live tut sich unsere Jugend regelrecht schwer. Real-Komminication können die heut nicht mehr. Und wenn schon, dann bitte an einem Ort den sie kennen - doch nicht in ein Gaststätte. Am Kriegerdenkmal oder am Hofgarten oder im Jugendzentrum, ja da.

Und selbst da, müßten zur Diskussion - „Gefällt mir“ Button oder ähnliches in Realform parat stehen. Zeigt aber wieder auch einmal wie wenig dei Erwachsenenwelt unsere Jugend kennt. Da will man was Gutes tun und versauts wiederum. Da hätt ma sich vorher amal a paar gedanken machen können. 

Gut, so war´s zumindest eine Art Seniorenzusammenkunft, ohne jemanden dabei beleidigen zu wollen. Und es is, wie bei einer Bürgersprechstunde gleich, halt dann über andere Themen gegangen, die man dann auch noch schnell besprechen hat können. A net schlecht.

Aber der Jugend selbst rate ich: „ Gwöhnts euch an, nicht immer soviel zu meckern, und wenn schon, da habts gfälligst a paar Ideen parat, die dann „Live“ vorgetragen und diskutiert werden können.“ Mei, da muß ma halt dann des richtige Reden zu Hause mit den Eltern erst wieder lernen, aber des geht schon. Alles geht, wenn man einen Willen hat. Und des wegen geh ich jetzt auch - nämlich zum Frühstücken auf den Wochenmarkt. „Live“ nicht virtuell - weil virtuelle Leberkassemmeln oder Debreziner schmecken mir nicht.

Also nix für unguat und nicht vergessen - politische Beteiligung is wichtig - aber bitte nur in „Live“ und in „Farbe“.