Kindergarten und Töpfermarkt wie paßt das zusamm?

Also liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, so wias ausschaut, is der Sommer 2015 jetzt rum. Ich mein, beschweren dürfen wir uns heuer nun wirklich nicht, einen Sommer ham mia nämlich ghabt  und ich einen Sonnenbrand, der sich gewaschen hat. Sauber, sog i.

Und jetzt is plötzlich Töpfermarkt und somit Herbst. Als Kind hab ich schon immer gwußt, dass wenn Töpfermarkt ist, da is der Advent und somit das Christkindl gar nicht mehr so weit. Mei, was ma als Kind immer so denkt, gell? Da hab ich auch erst glaubt, dass am Töpfermarkt verschiedenste Kartoffelknödel und Kartoffelprodukte vom Töpfer ausgestellt sind. Später hab ich meinen Vater gfragt, ob der Bundesumweltminister Klaus Töpfer so wenig Geld verdient, dass er, einem Flohmarkt gleich, seine  privaten Sachen in Neuburg verkaufen muß und des deswegen Töpfermarkt heißt. Mei, Kinder halt.

Deshalb brauchen Kinder halt auch Bildungseinrichtungen, in denen man zum Beispiel lernt, was ein Töpfermarkt ist. Eine der ersten Bildungseinrichtungen für Kinder ist das Elternhaus. Dem entwachsen geht man eventuell in die nächste Bildungseinrichtung, den Kindergarten. Schauns, und da haperts nun in Neuburg ein wenig, weil Kindergartenplätze sind erstens rar und zweitens teuer. Somit tut sich ein Bruchteil der Kinder, die nun keinen Kindergartenplatz bekommen schwer, sich weiter zu bilden und sie sind dann jahrelang der Meinung, dass auf dem Töpfermarkt Kartoffelknödel ausgestellt werden, weil sie es halt einfach auch nicht besser wissen können.

Ich mein, diese Kindergartenplatzdiskussion is ja auch keine neue Erfindung, des war vor Monaten schon Thema, und unser Kindergartenreferent Herr Enghuber hat sich ja auch richtig ins Zeug glegt, weil er ja am eigenen Leib auch spürt, was es heißt, wenn sein eigenes Kind nicht weiß, was ein Töpfermarkt ist und was nicht.

Ich hab damals die Idee eines Waldkindergartens ins Spiel gebracht, die erstens kostengünstig, zweitens schnell, drittens gut fürs Kind, viertens ohne große Auflagen und Bestimmungen und fünftens fast sofort in Angriff genommen werden kann. Mit dem Effekt, das sofort mindestens 20 Kinder einen Platz hätten und wer sein Kind nicht in den Wald schicken will, weil er Angst hat, dass sein Kind in einem Wald der Wolf holt oder es wegen eines schlechten Wetters einen Schnupfen bekommt, der hat leider Pech ghabt und braucht sich nicht beschweren, dass er keinen Platz kriegt, weil Plätze wären ja dann da, nur kein Luxusplatz sondern ein Kindergartenplatz in etwas anderer Form.

Leider hat man diese Idee nicht einmal also solche wahr genommen, sondern hat sie als Hirngespinst eines samstäglich wadlbeißenden Zeitungskolumnisten-Kaschperl überlesen oder übersehen wollen. Jetzt, wo die Diskussion wieder aufbrennt, bring ich sie wieder ins Spiel, die Idee. Bin gspannt, was sich tut. Im Übrigen hat sich das Konzept eines Waldkindergartens in Schrobenhausen zum Beispiel wunderbar integriert. Gut, ob man jedoch im Waldkindergarten lernt, was ein Töpfermarkt ist? Hmmm, vielleicht gehn´s mit ihre Kinder doch selber hin und zeigen ihnen, was man aus Ton alles fabrizieren kann. Aber bitte, parkens net oben in der Altstadt, da park nämlich ich schon und des zu Recht.