Mia san mia und mia san bunt

So, der Spuk ist vorbei und Neuburg hat wieder seine Ruhe von „Alternativen Dampfplauderern“. Es war schon pfundig, dass sich in kürzerster Zeit tolerante Bürger aus dem ganzen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zusammengefunden haben, um mit „Neuburg ist bunt“ zu zeigen, dass sie für Menschenfreundlichkeit und gegen Rassismus sind. Abgesehen von einer Hand voll biertrinkenden Chaoten mit Fahne in der Hand und selbiger aus dem Mund die, so ein Selbstzitat - „nur gekommen sind um Bier zu trinken“ und  rumzukrakelen.

Wie gsagt, eine Hand voll von 300 sich friedlich und normal verhaltenden Bürgern, Verbänden und Parteien. Aller Parteien? Nein, natürlich nicht. Die AfD selbst kann ja nicht gegen sich selbst demonstrieren, die Freien Wähler hatten ihre eigene Veranstaltung zur selbigen Zeit und die CSU hat glaub ich auch Wichtigeres zu tun ghabt als sich gemeinsam mit ausländischen Mitbürgern da hinstellen und Flagge zeigen. Ich glaub irgendein Schafkopfturnier, ein anderes wichtiges Bierevent oder Bibeleröffnung wirds schon gwesen sein, sonst wären die sonst so „Christilich-Sozialen“ bestimmt anwesend gwesen, da bin ich mir ganz sicher.

Mei, du findest heut auch immer schwieriger Leute, die sich irgendwo vorne hinstellen und eine eigene Meinung haben und dann noch dazu den Arsch hochkriegen, was zu machen. Ich find jetzt 300 von 28000 Einwohnern klingt erstmal wenig an Beteiligung, aber immerhin ganze 300, die sich die Zeit genommen haben, bei schlechtestem Bieselwetter für 2 1/2 Stunden Solidarität zu zeigen. 

Im Prinzip is ja auch wirklich ganz wurscht, was eine Alternative für Deutschland für eine Meinung hat. Grundsätzlich hätts wahrscheinlich gar keine Demo nicht gebraucht, weil letztendlich hat ja eh jeder 18-jährige bei der nächsten Wahl die Chance, die Bedeutungslosigkeit der AfD mit einem Kreuz bei einer anderen Partei zu unterstreichen. Die demokratische Wahl ist immer noch die beste und ruhigste Form der Einzeldemonstration. 

Demokratisch gwählt werden auch Vorstände von Vereinen und da komm ich gleich noch zu einem anderen Thema. So Vereine haben es im Moment tatsächlich schwer, Vorstandsposten neu zu besetzten. Nicht nur der Festspielverein Rennertshofen hats das schwer, in vielen vielen Vereinen is da der Wurm drin und es wird immer noch schwieriger, Leute zu finden, die Verantwortung unentgeltlich übernehmen wollen. Ich kann´s schon auch irgendwie verstehn. So einem Vorstand wird´s schon auch nicht leicht gemacht mittlerweile. So viele Vorschriften und Papierkram, Ärger mit Ämtern und dergleichen und dann noch ständig Leut motivieren müssen, dass ma die Arbeit im Verein nicht gänzlich alleine machen muss. Wer macht denn des noch freiwillig? Des „Mia san mia“ Gfühl geht schee langsam verloren. Schad.

Deswegen ist es um so beachtlicher, dass es am vergangenen Donnerstag so unkompliziert geklappt hat. „Mia san mia und mia san bunt“ dieses Gefühl war von Anfang an vorhanden und Reschpekt an die Organisatioren, die Verantwortung übernommen haben und viel Zeit für eine gute Sache unentgeltlich geopfert haben. Es geht doch. Also vielleicht findet sich ja aus diesen Reihen jemand, der Vorstand in irgendeinem Verein werden will - dort bräuchert ma so Macher. Gebn dat ses.