Was war das für eine Woche?

Am Montag konnte man urplötzlich in Neuburg über die „Adolf-Hitler-Strasse“ flanieren gehn und der Oberbürgermeister wurde deswegen sogar in der Bildzeitung als „Verlierer“ deklassiert. Dabei hat sich des Ganze doch nur um einen Verwaltungsfehler gehandelt und dieser war anscheinend gar kein Fehler, sondern es war von Anfang an alles OK und die Luitpoldstrasse war und ist und bleibt, Gott sei Dank, die „Luitpoldstrasse“. Dennoch haben sich unsere Medialspezialisten von Fernsehn, Radio und Zeitung auf das Thema drauf gstürzt, als hättens seit Monaten der Themenentbehrung endlich mal wieder was Ordentliches zu schreiben. Geh, des is doch krank.

Wer hingegen aus dem Krankheitsstand wieder in Amt und Würden ist, ist der Josef Götzenberger, Stadtrat seines Zeichens und des is gut so. Aus Sicht der Neuburger CSU gleich in zweierlei Hinsicht, einmal dass er wieder da ist und zum anderen hat man dann wieder eine Stimme mehr, um als Mehrheitsfraktion im Stadtrat einiges voran zu bringen. Wie zum Beispiel eine zweite Donaubrücke.

Hab ich gedacht, dass das Thema zweite Donaubrücke nach dem letzten Bürgerbegehren längst vom Tisch is, hat man sich anscheindend an einen anderen Tisch gsetzt und schon is sie wieder da, die Idee. Ich bin ja froh drum, da streiten wir Jahre lang drüber, ob wir sie brauchen oder nicht und nix passiert. Derweilen hat zum Beispiel Venedig 426 Brücken. Die Venezianer wenn da bei jeder Brücken so ein Brimborium gmacht hätten wie wir, dann wären diese Wasseritaliener längst untergegangen. Mein Gott na, dann bauts es halt endlich, dass a Ruah is.

Ruhe kommt im Stadtrat ohnehin nicht auf, zur Diskussion stand ja auch noch, dass der Christkindlmarkt und der Weihnachtsmarkt fusionieren sollen. Und als Fusionssymblol sollte nun die Amalienstraße mit Verbindungsständen herhalten. Der Stadtrat hat sich aber aus verschiedensten Gründen dagegen entschieden. Der Verkehrsverein war dann a weng einschnappt und hat gedroht, dass die Stadt dann schon sehen wird, was sie von dieser Entscheidung hat. So nach dem Motto: „Entweder mia dürfen, oder aber…“. 

Ich hätts ihnen genehmigt. Wer hätt denn die Buden besetzen sollen? Findens am Schrannenplatz schon fast keinen, der sich in die Kälten nei stellt. Und dann kämen da noch, woaß i net wieviel unbesetzte Buden hinzu. Nochmal drei Steaksemmelhäusel? 4 Glühweinhütten? Nein, in den Ständen hätte man dann Weihnachtsparkzettel für die Altstadt erwerben können, des wär lukrativ für den Verkehrsverein. 

Naja, sei es wie es ist, die Entscheidung ist demokratisch gefallen und da braucht man dann auch nicht rumnölen - „…..dann mach ma in Zukunft gar nix mehr - werds scho sehn…blablabla.“ Nein, Ruhe muß wieder einkehren in den Stadtrat und deswegen war ja auch vorgestern der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer bei unsere Regenten. Brav waren sie alle dort gstanden neben dem Papa Horst. Und beim Betrachten des Fotos kam so ein bissel das Gefühl eines Klassenfotos von der Schule oder Kindergartens auf.  Erzieher Horst mit seine Vorschulkinder. Irgendwie doch wie im Kindergarten. Liab.